Barolo und Barbaresco

Der Barolo gilt in Italien als “König der Weine” und als “Wein der Könige”. 1980 wurde dem piemontesischen Wein der D.O.C.G.-Status verliehen. Seitdem genießt der Barolo ein wachsendes weltweites Ansehen. Um ihn hat sich geradezu ein “Kult” entwickelt: Binnen zwanzig Jahren hat sich die Nachfrage dermaßen erhöht, dass sich die Produktion nahezu verzehnfacht hat – was nicht ohne Auswirkungen auf die Preise blieb. Wenn sich die Preisentwicklung mittlerweile auch beruhigt hat, gibt es noch genügend Weinliebhaber, die bereit sind, für den Genuss “ihres” Weins etwas tiefer ins Portemonnaie zu greifen. Seinen Namen hat der D.O.C.G.-Wein von dem südlich von Alba gelegenen Ort Barolo im Piemont. Er wird zu 100 % aus den spät reifenden Nebbiolo-Trauben gewonnen. Barolo enthält mindestens 13 Vol.-% Alkohol. Er muss mindestens zwei Jahre im Holzfass lagern und mindestens ein Jahr in der Flasche, ehe er in den Handel gelangt. Barolo gibt es in verschiedenen Ausprägungen: Der Zusatz Riserva verweist auf eine mindestens fünfjährige Lagerung. In jüngeren Jahren weist der Barolo einen hohen Tanningehalt auf, der sich mit der Zeit mildert. Eine Lagerzeit von 20 bis 30 Jahren ist bei diesem Wein keine Seltenheit. Mit zunehmendem Alter verändert sich die Farbe des Barolos. Ist er als junger Wein rubin- oder granatrot, wandelt er sich mit den Jahren in einen Wein von beinahe ziegelroter Färbung. Sein Aroma erinnert an Pflaumen, Leder und Lakritze. Eine Besonderheit bildet der – ebenfalls als D.O.C.G. klassifizierte – Barolo Chinato. Er wird mit Chinarinde und weiteren Gewürzen versehen und bringt es auf einen Alkoholgehalt von rund 16 % vol. Seit einiger Zeit gibt es – nicht unumstrittene – Versuche, Barolo auch auf andere als die herkömmliche Weise zu keltern, wie beispielsweise Ausbau im Barrique-Fass, Erhitzung der Maische oder auch veränderte Maische-Zeiten.

Barbaresco

Der Barbaresco gilt vielen als “Zwilling” oder auch “kleiner Bruder” des Barolos. In Anlehnung an dessen Ehrenbezeichnung wird er auch als “Wein der Königin” betitelt. Er stammt aus der Langhe-Region im Piemont, aus der Umgebung der Orte Barbaresco, Treiso und Neive. Der Barbaresco ist wie der Barolo ein sortenreiner Wein und wird ebenfalls zu 100 % aus Nebbiolo-Trauben hergestellt, sein Alkoholgehalt beträgt mindestens 12,5 Vol.-%. Aufgrund der geringeren geografischen Höhe des Anbaugebiets und einer anderen Beschaffenheit des Bodens ist der Barbaresco etwas samtiger als der Barolo, weswegen er oftmals unterschätzt wird. Auch er wurde 1980 als D.O.C.G.-Wein klassifiziert. Der Barbaresco muss mindestens 26 Monate gelagert werden, davon 9 im Holzfass, eher er in den Handel kommt. Er hat, ähnlich wie ein junger Barolo, eine granat- bis rubinrote Farbe.

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