Brunello di Montalcino

Der Brunello di Montalcino gehört zu den erlesensten Weinen Italiens. Namensgeber ist die südlich von Siena gelegene Gemeinde Montalcino in der Toskana. Sein Anbaugebiet trägt in besonderer Weise zu seiner Qualität bei: Obwohl es in der Nähe des Chianti-Gebiets liegt, ist es im Val d’Orcia einerseits wärmer und trockener, andererseits sind die Nächte kühler. Wie Barolo und Barbaresco ist auch der Brunello ein sortenreiner Wein, der zu 100 % aus der Brunello-Traube gewonnen wird, einem Klon der Chianti-Rebsorte Sangiovese. Auch er ist als D.O.C.G.-Wein klassifiziert. Sein Alkoholgehalt muss bei mindestens 12,5 % vol. liegen, häufig beträgt er sogar 13,5 Vol.-%. Der Brunello muss mindestens 48 Monate reifen (Fass und Flasche), beim Riserva beträgt die Mindestreifezeit sogar fünf Jahre. Aufgrund seiner dominanten Tannine empfiehlt sich eine noch längere Reifezeit, Kenner sprechen beim Riserva von bis zu 25 Jahren. Er ist von einer intensiven rubinroten Farbe, sein Aroma weist unter anderem Noten von Vanille und Hölzern auf, sein Duft erinnert an Veilchen. Der Wein besitzt eine bemerkenswerte Geschichte: Als Bezeichnung für eine Weinsorte ist Brunello erstmals für das 14. Jahrhundert nachgewiesen, damals wurde der Name allerdings für eine andere Weinsorte verwendet. Der heutige Brunello wurde erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Winzer Clemente Santi, damals noch unter dem Titel vino rosso scelto, hergestellt. Santi war es auch, der die Sangiovese-Reben zu der neuen Sorte selektierte. Im ausgehenden 19. Jahrhundert kam der Brunello dann zu seinem noch heute gebräuchlichen Namen. Jahrzehntelang blieb die Produktion des Brunellos fest in der Hand seines “Erfinders” und dessen Nachfahren, der Familie Biondi-Santi. Sie besaß bis in die 1940er Jahre das Produktionsmonopol – und produzierte in dieser Zeit gerade einmal vier Jahrgänge Brunello (1888, 1891, 1925 und 1945). Die überragende Qualität des Weins verbunden mit der überaus geringen Produktion bewirkte, dass der Brunello nur zu exorbitanten Preisen zu bekommen war. Bis in die 1970er/1980er Jahre waren Santis Nachkommen die Hauptproduzenten des Brunellos. Mittlerweile bewegt sich die Anzahl der Brunello-Winzer im dreistelligen Bereich, womit jedoch keinesfalls eine Preisreduktion oder eine Erhöhung der Produktionsmenge einhergeht. Der Brunello di Montalcino gehört nach wie vor zu den besten, aber auch teuersten italienischen Weinen.

No Replies to "Brunello di Montalcino"

    Leave a reply

    Your email address will not be published.