Wein

Mit zwanzig Weinregionen auf über 800.000 Hektar Fläche und über 60 Millionen Hektolitern Wein jährlich gehört Italien zu den berühmtesten und vielfältigsten Weinbaunationen der Welt. In Italien ist Wein mehr als ein Getränk – es ist ein Kulturgut und unverzichtbarer Bestandteil des Lebens. Auch wenn man nicht genau bestimmen kann, seit wann in Italien Wein angebaut wird, so lassen sich die Ursprünge des Weinbaus doch bis in etruskische Zeit zurückverfolgen. Mittlerweile sind mehr als 1000 Rebsorten registriert, zu den wichtigsten zählen Barbera, Malvasia, Montepulciano, Nebbiolo und Sangiovese. Darüber hinaus werden auch international bekannte Rebsorten angebaut, wie etwa Chardonnay oder Merlot.

Jahrelang als “Billigwein” verunglimpft, erlebte der italienische Wein im Lauf des 20. Jahrhunderts eine Image-Aufwertung. Wie in anderen europäischen Ländern auch wird in Italien zwischen Tafelwein und Qualitätswein unterschieden. Vino da tavola, Tafelwein, bildet die einfachste Qualitätsstufe. Doch auch wenn diese Weine die D.O.C.- und D.O.C.G.-Kriterien nicht erfüllen, müssen sie nicht zwingend “schlecht” sein, einige sind von ansprechendem Geschmack. Die nächste Stufe bilden Weine der I.G.T.-Klasse (Indicazione Geografica Tipica). Auch unter diesen Weinen finden sich neben unbedeutenden Vertretern ebenso qualitativ solide Weine. Schlichte Tafel- oder IGT-Weine haben in Italien als “Alltagsweine” durchaus ihre Existenzberechtigung, einige sind sogar von überaus guter Qualität, wie etwa die sogenannten Super-Toskaner, die in den 1970er Jahren aufkamen. Sie entsprachen nicht den Vorschriften der damaligen italienischen Weingesetze, lagen qualitativ aber häufig weit über den gewöhnlichen Tafelweinen. Das D.O.C.-Siegel (Denominazione die Origine Controllata) für italienische Weine ist dem französischen A.O.C. (Appellation d’Origine Contrôlée) sowie dem deutschen Q.b.A. (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) vergleichbar. Der italienische D.O.C.-klassifizierte Wein steht qualitativ über dem I.G.T.-Wein, erreicht aber nicht die Erlesenheit eines Weins mit dem D.O.C.G.-Siegel. D.O.C.G. (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) steht für die höchste Qualitätsstufe. Die solcherart klassifizierten Weine müssen beispielsweise noch im Anbaugebiet auf Flaschen gezogen werden und dürfen nicht in Tanks an andere Orte transportiert und dort abgefüllt werden. Man erkennt sie an der typischen Banderole am Flaschenhals.

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