Pasta ripiena – gefüllte Teigtaschen

Ebenso wie die pasta liscia, die “glatten” Nudeln, gibt es auch die pasta ripiena, die gefüllten Nudeln, in zahlreichen Variationen. Die Grundlage bildet ein Nudelteig mit frischen Eiern. Dies ist auch der Grund, weshalb die pasta ripiena traditionell eher im Norden Italiens zu finden ist, denn die Versorgung mit frischen Eiern war früher in Süditalien nicht selbstverständlich. Eier sind aber für diese Art von Nudelteig unverzichtbar, denn sie sorgen dafür, dass der Teig geschmeidig und leicht formbar wird. Aus ihm werden kleine Taschen, Quadrate, Kreise, Halbkreise, Rechtecke und vieles mehr geformt und mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten gefüllt. So vielfältig die Formen, so vielfältig sind auch die Füllungen der pasta ripiena, die nicht selten sogar von Stadt zu Stadt variiert: In der Romagna werden die Teigtaschen traditionell mit Fleisch gefüllt, in der Emilia hingegen mit Kräutern. Im Piemont bevorzugt man Bratenfleisch, in Ligurien greift man gern zu Kräutern, Fisch oder Fleisch, in der Toskana darf es auch mal Wurst sein.

Cappeletti

Die “Hütchen”, so die wörtliche Übersetzung, sind die kleinsten Vertreter gefüllter Pasta. Sie stammen aus Ferrara und werden üblicherweise mit einem Brät aus Truthahnfleisch gefüllt. Es gibt sie auch mit Kürbisfüllung, dann heißen sie cappellacci.

Ravioli

Ravioli kennt mittlerweile jedes Kind – wenngleich leider allzu oft als pappige Quadrate in dicker Tomatensoße aus der Dose. Dabei bietet die italienische Küche eine Vielzahl an Ravioli-Varianten, als Halbkreis, Drei- oder Rechteck und mit den unterschiedlichsten Füllungen. Am bekanntesten sind sicherlich die quadratischen Teigtaschen aus Modena mit gebratenem Fleisch und mit ihrem typischen welligen Rand. Die Ravioli alla genovese, also nach Genueser Art, haben eine reichhaltige Füllung unter anderem aus Kalbfleisch, Kalbshirn und -bries, Parmesan und Mangold. Doch auch Varianten mit Fisch- oder Spinatfüllung finden sich auf italienischen Speisekarten. Ravioli werden hauptsächlich mit Tomatensoße oder geschmolzener Butter und Parmesan gereicht.

Tortellini

Zu den bekanntesten Teigtaschen neben Ravioli gehören Tortellini. Sie stammen aus Bologna, wo noch heute zahlreiche Tortellini-Hersteller ihre Teigwaren von Hand produzieren. Die Füllung besteht aus Fleisch, Mortadella und Schinken. Traditionell serviert man sie entweder in einer kräftigen Brühe oder mit einem Fleischragout (tortellini bolognese). Der Sage nach stand keine Geringere als die Liebesgöttin Venus Modell für die originell geformten Nudeln. Es heißt, sie sei einst auf die Erde hinabgestiegen und in ein einfaches Gasthaus eingekehrt. Als der Wirt ihr Zimmer betrat, stand er plötzlich der nackten Venus gegenüber. Die perfekten Formen der Venus sollen ihn dazu inspiriert haben, ihren Bauchnabel in Teig nachzugestalten.

Tortelloni

sind größer als Tortellini. Die Teigtaschen aus Piacenza werden traditionell mit Ricotta und Kräutern gefüllt.

Darüber hinaus gibt es unzählige regionale und lokale Spezialitäten wie die mit Fleisch und Gemüse gefüllten anolini aus Parma, die Piemonter agnolotti mit Kohl und Fleisch oder ligurische pansoti, die mit Wildkräutern gefüllt werden.

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