Pizza Margherita und Marinara

Die „Geburtsstunde“ der ersten unseren heutigen Vorstellungen entsprechenden Pizza wird auf den 11. Juni 1889 datiert. Es heißt, als König Umberto I. und seine Frau Margherita Neapel besuchten, wünschte diese, eine einheimische Spezialität zu kosten. Aus diesem Grund sei der pizzaiolo Raffaele Esposito aus Neapel aufgefordert worden, eine Pizza zu servieren. Von Patriotismus erfüllt, belegte der Pizzabäcker den Teigfladen mit Basilikum, Mozzarella und Tomaten – Zutaten in grün, weiß und rot, den italienischen Nationalfarben. Zu Ehren des hohen Gastes nannte er seine Kreation „Pizza Margherita„. Damit erfreute er nicht nur das Herz der Königin, sondern schuf zudem eine Variante zu der bis dahin üblichen „Pizza Marinara„, einer Pizza mit Knoblauch, Öl und Oregano. Sie war eine bevorzugte Mahlzeit der Fischer, wenn sie nach dem Fischfang morgens wieder in den Hafen zurückkehrten.

Die Legende von Raffaele Esposito und „seiner“ Margherita ist von Historikern mittlerweile widerlegt, doch als Anekdote erfreut sie sich nach wie vor großer Beliebtheit. Und ein Körnchen Wahrheit mag sie doch enthalten, denn Raffaele Esposito erhielt den Titel Fornitore della Real Casa, durfte sich also „Königlicher Hoflieferant“ nennen. Welche Bedeutung Margherita und Marinara bis heute haben, beweist die zu den ältesten Pizzerien Neapels gehörende Pizzeria Da Michele: Dort wählt der Gast ausschließlich zwischen zwei Pizzasorten: Margherita oder Marinara.

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